Medikation

Arzneimittelsicherheit

Die Arzneimittelsicherheit in Deutschland gilt als eine der sichersten weltweit. In den letzten zwei Jahrzehnten wurden nur einige Fälle von Fälschungen in der legalen Verteilerkette registriert. Anders sieht das auf illegalen Wegen oder bei merkwürdigen Internetversandhandeln aus. Illegal vertriebene Mittel oder Fälschungen von Arzneimitteln bergen eine große Gefahr für die Gesundheit.

Risiken von illegalen Mitteln oder Fälschungen

  • falscher, zu hoher oder zu niedriger Gehalt an Wirkstoffen
  • vollständiges Fehlen des Wirkstoffs
  • anderer Wirkstoff nachweisbar, als der ausgewiesene Wirkstoff
  • stark wirkender Wirkstoff, bei Mitteln, die als „rein pflanzlich“ ausgewiesen sind

Zu beachten gilt:

  • als Privatperson dürfen nach dem deutschen Arzneimittelrecht keine Arzneimittel aus einem Nicht-EU-Ausland über den Postversand bezogen werden
  • als Urlauber dürfen Medikamente nach Deutschland, nur in Mengen, die dem persönlichen Reisebedarf entsprechen, eingeführt werden

Allgemeine Empfehlungen zum Arzneimittelkauf

  • Eine Diagnose per Internetrecherche kann niemals die persönliche Beratung ersetzen.
  • Wenn bei Unwohlsein oder Krankheitssymptomen, medizinische Beratung oder eine Medikation benötigt wird, wenden Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt oder eine Apotheke in Ihrer Nähe.
  • Kaufen Sie die Medikamente in einer Apotheke.
  • Apotheken in Ihrer Nähe finden Sie unter: https://www.apotheken-umschau.de/apotheken/deutschland/
  • Apotheken, die behördlich zum Versandhandel zugelassen sind, finden sich im Versandapothekenregister unter folgender Adresse: www.dimdi.de/static/de/amg/var/index.htm
  • Es sollten nur Arzneimittel gekauft werden, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) oder der European Medicines Agency (EMA) zugelassen worden sind.

Der Medikamentenplan: Ein wichtiger Leitfaden für die richtige Medikamenteneinnahme

Die Einnahme von Medikamenten ist für viele Menschen ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Damit Medikamente ihre beabsichtigte Wirkung entfalten können und gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen minimiert wird, ist ein strukturierter Medikamentenplan von großer Bedeutung.

Ein Medikamentenplan steht jedem zu, der gleichzeitig drei oder mehr Medikamente einnimmt und dies für mindestens 28 Tage. Auf dem Medikationsplan werden die persönlichen Daten des Patienten benannt, der Name der Medikamente mit dem Wirkstoff, die Dosierung und Häufigkeit der Einnahme, den Verabreichungszeitpunkt sowie spezielle Hinweise oder der Grund für die Medikation. Der Medikationsplan informiert Patient:innen selbst, die behandelnden Ärzt:innen und Apotherker:innen darüber welche Medikamente eingenommen werden. Auch frei verkäufliche Medikamente und regelmäßig genutzte Medizinprodukte sollten in den Plan aufgenommen werden, falls ihre Einnahme aus ärztlicher und pharmazeutischer Sicht sinnvoll und notwendig ist. Somit können Wechselwirkungen der Medikamente untereinander vermieden werden.

Warum ein Medikationsplan?

  • Sicherheit: Der Medikationsplan minimiert das Risiko von Verwechslungen, und verhindert, dass es zu einer versehentlichen Überdosierung oder Auslassung kommen könnte. Er hilft den Überblick zu behalten.
  • Kommunikation: Ein Medikamentenplan ermöglicht eine effektive Kommunikation zwischen Patient:innen, Ärzt:innen und Apotheker:innen. Dies ist besonders wichtig, wenn Änderungen in der Medikation vorgenommen werden müssen.
  • Notfall: Im Falle eines medizinischen Notfalls kann ein Medikamentenplan wertvolle Informationen für Rettungskräfte liefern. Damit die Rettungskräfte den Medikationsplan und weitere wichtige Informationen schnell finden, sollte er in einer Notfalldose im Kühlschrank aufbewahrt werden, da Rettungskräfte diese Stelle als eine der ersten überprüfen.

Wichtig ist es, den Medikamentenplan bei Ärzt:innenbesuchen, dem jeweiligen Ärzt:in vorzulegen, damit ein Eindruck über den Gesund- bzw. Krankheitszustand erhalten werden kann, und erfasst werden kann, welche Medikamente bereits eingenommen werden. Dies ist dann bei weiteren Verordnungen zu beachten, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Wird ein neuer Medikationsplan erstellt, sollte der alte Medikationsplan vernichtet werden, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.

Tipps zur Medikemanteneinnahme

  • als Vorbereitung: Verwendung einer Tablettenbox oder anderer Hilfsmittel
  • Hände vor der Medikamenteneinnahme waschen und gut abtrocken
  • zur Einnahme: Glas Wasser, ohne Kohlensäure
  • Darauf Acht geben, dass es das richtige Medikament ist, dass es zum richtigen Zeitpunkt genommen wird und die richtige Dosis angewandt wird.
  • Arzneimittel, die regelmäßig eingenommen werden müssen, sollten rechtzeitig besorgt werden.
  • Das Haltbarkeitsdatum entsprechend der Verpackung sollte beachtet werden.
  • Die Lagerung sollte entsprechend der Packungsbeilage vorgenommen werden.
  • Falls ein Medikationsplan geführt wird, sollte dieser regelmäßig vom behandelnden Arzt/von der behandelnden Ärztin geprüft werden.

Was gehört in die Hausapotheke?

  • Liste mit Notfall-Rufnummern
  • Erste-Hilfe-Anleitung

Hilfsmittel

  • Fieberthermometer
  • Einmalhandschuhe
  • Desinfektionsmittel
  • Verbandschere
  • Splitterpinzette/ Zeckenzange
  • Kühlkompresse

Verbandsmittel

  • sterile Kompressen
  • Mullbinden
  • Verbandpäckchen (in verschiedenen Größen) und Verbandwatte
  • Heftpflaster und Pflasterstrips
  • Dreiecktuch
  • Sicherheitsnadeln und Verbandklammern zur Fixierung 

Arzneimittel

  • Mittel gegen Fieber und Schmerzen
  • Halstabletten
  • Mittel gegen Durchfall und Verstopfung
  • Mittel gegen Juckreiz
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Salbe für Brandverletzungen
  • Gel für Sportverletzungen
  • Mittel für gesundheitliche Probleme, unter denen man persönlich öfter leidet, z.B.: Lippenherpes oder Sodbrennen