Hörgesundheit

„Hallo? Hallo? Hallo? …. Hörst Du mich?“ So oder so ähnlich kann ein Gespräch mit jemandem verlaufen, der Hörprobleme hat. Meist fällt es aufgrund solcher Anzeichen zunächst dem Umfeld auf, bevor es dem Betroffenen selbst auffällt.

Warum Hören so wichtig ist?

Mithilfe des Gehörs werden Geräusche und Töne wahrgenommen und verstanden. Dies trägt zum Erfassen der Umwelt bei und bietet Orientierung. Vor allem dient es auch der Verständigung mit der Umwelt hinsichtlich des Denkens und Fühlens, der Beruhigung, zur Sicherheit und Warnung.

Ein intaktes Gehör ist also entscheidend für Kommunikation, soziale Kontakte und eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft. Eine Minderung oder Einschränkung dessen wirkt sich auf den Alltag, das persönliche Wohlbefinden und die Lebensqualität aus – in Alltagssituationen, im Schlaf, in der kognitiven Leistungsfähigkeit, uvm.-.

Anzeichen für Hörproblematiken und -schwierigkeiten sind:

  • Fernseher/ Radio/ usw. werden immer lauter gestellt
  • ständiges Nachfragen, weil nicht oder falsch verstanden wurde
  • falsch verstehen in Gesprächen oder falsch verstehen von Zusammenhängen
  • das Überhören von Gesprächen oder Geräuschen
  • dem Gespräch kann nicht gefolgt werden
  • näher Heranrücken im Gespräch
  • Suche nach Augenkontakt und achten auf die Lippen des Gesprächspartners

Hörproblematiken und -schwierigkeiten können in allen Lebensphasen auftreten.

Eine unerkannte Hörminderung bei Kindern oder Jugendlichen kann zu Lernschwierigkeiten und Benachteiligungen in der Entwicklung führen.

Ab dem 50. Lebensjahr lässt häufig das Gehör nach, meist schleichend und unbemerkt.

Bereits, wenn leichte Veränderungen bemerkt werden, sollte ein Hörtest gemacht werden, um es gegebenenfalls frühzeitig und professionell versorgen zu lassen. Entweder bei einem Hörakustiker oder bei regelmäßigen Besuchen bei einem HNO-Arzt oder einer HNO-Ärztin.

Grundregeln zum Schutz des Gehörs sind:

  • auf die Hygiene achten/ keine Wattestäbchen verwenden/ keine Fremdkörper
  • Schutz des Gehörs im Alltag und bei der Arbeit
  • beim Schwimmen oder Baden: Abtauchen vermeiden
  • Arbeitsplatz hinsichtlich Lärmschutzes optimieren
  • Stress vermeiden und abbauen

Ursachen für Schwerhörigkeit oder Fehlhörigkeit sind vielfältig. In selteneren Fällen ist der Hörverlust durch ein Ereignis, wie eine Verletzung oder einen Hörsturz verursacht.

Ursachen können sein:

  • verstopfter Gehörgang, etwa durch Ohrenschmalz (Cerumen) oder Fremdkörper
  • angeborene Fehlbildungen des Gehörgangs
  • Tumore im Gehörgang oder Mittelohr
  • Knochenwucherungen (z. B. bei Schwimmern verbreitet)
  • Belüftungsstörung und Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr (Paukenerguss)
  • akute oder chronische Mittelohrentzündung
  • Entzündung der luftgefüllten Nebenräume im Mittelohr (Mastoiditis)
  • Otosklerose
  • Fehlbildungen im Mittelohr
  • Fensterruptur

Faktoren, die das Risiko erhöhen können, sind

  •  verschiedene Erkrankungen, wie z.B.: Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck
  • Einnahme hörschädigender Medikamente
  • starke oder lang anhaltende Lärmbelästigungen
  • Infektionskrankheiten
  • selten auch hormonelle Faktoren